Gewicht der Gegenstimme

Für und Wider sind die Essenz der Wissenschaft. Wie aber sind Studien zu bewerten, die von Konzernen finanziert werden und diesen in die Hände spielen?

Text: Florian Skrabal, Sahel Zarinfard

Red Bull12.2.2021 

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Der Titel sagt fast alles. »Positive Effekte des Red-Bull-Energydrinks auf die Fahrleistung bei längerem Fahren« heißt eine Studie aus dem Jahr 2010. Um herauszufinden, wie der Energydrink »Müdigkeit und Beeinträchtigungen bei längeren Autofahrten« entgegenwirkt, werden ­24 Frei­willige­ in einen Simulator gesetzt und spielen Fahren. Die einen bekommen ein Red Bull dazu, die anderen ein Placebo.

Das Ergebnis: Schon eine Dose  Red Bull soll die Fahrleistung »signifikant« verbessern und »die Müdigkeit des Fahrers bei längerem Fahren auf der Autobahn reduzieren«. Quod erat demonstrandum – zufällig unterstützt die Studie eine der Kernbotschaften von Red Bull: mehr Energie. Immerhin zählt auch der »Lkw-Fahrer, der von Küste zu Küste durch Amerika« fährt, zur Zielgruppe. Der Konzern stellte nicht nur echte wie Placebodosen zur Verfügung, man unterstützte die Studie ­finanziell, so die Offenlegung.

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