Gepushte Botschafter

Hunderte Athletinnen und Athleten stehen bei Red Bull unter Vertrag. Sie promoten ein für Kinder und Jugendliche ungeeignetes Produkt. Wie gehen sie damit um? Und trinken sie selbst überhaupt Energydrinks?

Text: Peter Sim; Recherche: Johannes Pressler, Jakob Kaufmann

Red Bull12.2.2021 

Darth vader is back, i am finally done with red bull!

Mit einem Grinsen hält der Mountainbiker Mads »Makken« Haugen seinen neuen alten Helm am 28. Oktober 2019 in die Kamera. Er schließt ein Kapitel in seinem Leben. Der Helm ist schwarz und unauffällig, ohne Werbung – anders als in den sieben Jahren davor. Da prangten zwei rote Stiere auf blau-silbernem Hintergrund darauf. Für Haugen eine Last, wie er auf Instagram schreibt: »Im letzten Jahr hat mir Red Bull den Spaß am Mountainbiken genommen. Beim Anblick der Farben Blau und Silber wollte ich nicht mehr fahren.« Das sei es nicht wert.

»Ich werde es nicht zulassen, dass ein Unternehmen wie dieses das ruiniert, was mir am meisten bedeutet: Mountainbiking.« Harte Worte, immerhin war der Norweger ein Red-Bull-Athlet wie aus dem Bilderbuch. Verwegene lange Haare, verwegener Bart, verwegene Sätze wie am Fließband. »Ich zweifle nie an mir. Ich zweifle nie an meinen Fähigkeiten. Ich zweifle nie an meinem Style«, ließ der Norweger einst mit Red-Bull-Kappe auf dem Kopf vom Stapel, bevor er sich in Youtube-Videos auf seinem Mountainbike todesmutig die Berge hinunterstürzte. 

Verwegenheit scheint für viele der rund 630 Sportlerinnen und Sportler, die der Fuschler Konzern auf seiner Website als Red-Bull-Athleten präsentiert, oberste Maxime zu sein. Mit persönlichen Statements stellt sie der Konzern vor.

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