Stolz und verhabert

Das größte Ressort der Krone, der Sport, ist besonders nah an den Athleten und Funktionären heimischer Sportverbände dran – mitunter zu nah: Vermeintliche Nationalhelden werden geschützt, Geschäftspartner kompromisslos verteidigt und Interessenkonflikte verheimlicht.

Text: Florian Peschl, Fotografie: Christoph Rauth

Kronen Zeitung11.4.2019 

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Brot und Spiele bei Kaiserwetter, Menschenmassen in den Tiroler Bergen, reichlich Edelmetall für Österreich – viel besser hätte die Nordische Ski-WM in Seefeld nicht laufen können. Eigentlich. Wäre da nicht dieser „dunkle Schatten“, wie es in den Gazetten vermehrt hieß, der den Glanz des Spektakels ein Stück weit verblassen ließ: schon wieder ein Dopingskandal, schon wieder mit Beteiligung des Österreichischen Skiverbands (ÖSV). Nach den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 und Turin 2006 sowie den Fällen Johannes Dürr 2014 und Harald Wurm 2016 ist es bereits die fünfte bekanntgewordene Dopingaffäre im Verband in nicht einmal zwei Jahrzehnten. Für den österreichischen Skisport ist das keine gute Werbung. Darüber war man sich auch bei der größten Zeitung im Land, einem Hauptsponsor des ÖSV, sofort im Klaren. Krone-Redakteur Peter Moizi bedauerte in seiner ersten Einschätzung im Krone.at-Sportstudio den erlittenen Imageverlust: „Da melden sich dann Journalisten zu Wort, die mit Sport nie etwas zu tun haben. Das wandert dann auf andere Seiten der Berichterstattung.“ Solch eine „unrühmliche Geschichte“ könne bei einer traumhaften Heim-WM kein Mensch brauchen: „Der ganze Sport kommt in Verruf, nur weil sich zwei Athleten da anscheinend nicht an die Regeln halten.“

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