Textcollage: Georg Eckelsberger, Manfred Gram
Erfahrungsberichte: Agnès Ndirubusa, Stanislau Ivashkevich, Rana Sabbagh
Fotos: Bernardino Testa
Ein Mörder als Präsident
Mit eiserner Hand geht Rodrigo Duterte, seit 2016 Präsident der Philippinen, gegen mutmaßliche Drogendealer, Terroristinnen und Rebellen vor. Er gibt offen zu, dazu Todesschwadronen einzusetzen, die vor allem nachts die Armenviertel durchkämmen und Verdächtige ohne gerichtliche Verfahren ermorden. Duterte selbst habe schon drei Menschen erschossen, prahlt er. Mehr als 10.000 Menschen könnten auf den Philippinen seit Dutertes Amtsantritt getötet worden sein, vermutet der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag, der im September 2021 ein Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet hat. Präsident -Duterte erkennt das Gericht nicht an – und lässt die Ermittlerinnen und Ermittler nicht ins Land. Der philippinische Fotojournalist Bernardino Testa dokumentiert Dutertes Schreckensherrschaft.
Was will Terror eigentlich? Das Gute an banalen Fragen ist, dass sie trotzdem zu sehr komplexen Antworten und weiteren Fragen führen können. Selbst dann, wenn man die Sache simpel anlegt. Wenn es bei Terror darum geht, politische Ziele mit Gewalt zu verfolgen, Angst zu verbreiten, um Gegner einzuschüchtern und Menschen gegeneinander aufzuhetzen, dann waren im Lauf der Geschichte Staaten wohl die Übeltäter schlechthin.
Sind Budget und Ressourcen frei verfügbar, stehen Polizei und Militär bei Fuß, arbeiten willfährige Schergen zu und urteilen Gerichte im Sinne einer Ideologie, dann wird Kritik mitunter tödlich. Wohin das führen kann, lernt man in Österreich im Geschichtsunterricht: Schon Schulkinder hören vom NS-Terrorregime und erfahren, wie Verbrecher im Auftrag und geschützt durch einen Unrechtsstaat Menschen verfolgten, vertrieben, folterten und ermordeten.
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