Statistisches Material sammeln und auswerten ist ein ziemlicher Tschoch – da ist man für Arbeitserleichterungen dankbar. Wenn diese dann auch noch mehr Licht in den Zahlendschungel bringen und genauere Daten liefern, hat man als Statistiker Grund zur Freude. So wie Ingolf Böttcher. Der Leiter der Preisstatistik bei der Statistik Austria freut sich über eine Verordnung aus dem Dezember 2019, die es möglich macht, dass fortan auch mit den Scannerdaten der Supermarktkassen der Verbraucherpreisindex, kurz VPI, ermittelt werden kann.
Den braucht man dringend, um einen Maßstab für die allgemeine Preisentwicklung und die Inflation zu haben. »Üblicherweise sind rund 80 Preiserheber in 19 Städten in Geschäften unterwegs, um die Preise von Preisschildern abzulesen und in ein Tablet einzutragen«, erzählt Böttcher. So wird, nicht nur in Supermärkten, Monat für Monat, Jahr für Jahr die Preisentwicklung festgehalten und vergleichbar gemacht. Aber diese Methode hat mittlerweile so ihre Tücken.
»Es werden so vor allem die Listenpreise erhoben. Die Membercard-Preise lassen sich mit dieser Methode nicht erfassen. Aber es ist genau diese Art von Vergünstigungen, die den Listenpreis senkt und verhindert, dass der tatsächliche Transaktionspreis erhoben werden kann«, sagt Böttcher und merkt an, dass die Preiserheber zudem selten freitags und samstags im Einsatz sind – traditionell die einkaufsstarken Tage mit zahlreichen Aktionen und Rabatten.
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