Die Geldpresse

Magazine und das Einkaufsradio sind für die Supermarktkette Rewe mehr als nur Kundenbindung. Für den Konzern sind sie ein komfortabler Weg, um Geld der Lieferanten über Werbung abzuschöpfen.

Text: Georg Eckelsberger; Illustration: Ulrich Frey

Supermärkte26.9.2020 

Es ist ein Angebot, an dem man kaum vorbeikommt. »Haben Sie schon die neue Maxima?«, hört man oft an der Kassa. Maxima, das sind 150 Seiten darüber, »was Frauen wirklich interessiert«. Ein Hochglanzmagazin um nur einen Euro, mit Kundenkarte sogar gratis. Hunderttausende können da nicht widerstehen. Sie greifen Monat für Monat zu Maxima oder zu einem anderen Magazin der Rewe-Gruppe – und ließen den Handelskonzern langsam und leise zu einem lukrativen Verlag heranwachsen.

Denn hinter den bunten Titelseiten stecken Magazingiganten: Gemessen an der verbreiteten Auflage hat das Bipa-Frauenmagazin Maxima (2019: 301.493 Stück) die Konkurrentinnen Woman (132.846) und Wienerin (70.277) weit hinter sich gelassen und ist längst das meistgelesene Frauenmagazin Österreichs. Das Billa-Rezeptheft Frisch gekocht (403.440) hat eine höhere Auflage als die meistgelesene Wochenzeitung Österreichs, die Ganze Woche (378.221). Konkurrent Spar kann rein in Sachen Auflage mithalten: Spar Mahlzeit! ist mit einer Auflage von 700.000 Stück eines der meistgedruckten und meistverbreiteten Magazine des Landes.

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