Was wäre, wenn der Staat Sportwetten wie Glücksspiele besteuern würde? Obwohl Sportwetten Ländersache sind, hebt der Bund derzeit zwei Prozent Gebühren auf Wetteinsätze ein. Zum Vergleich: Die Abgabe auf die meisten Glücksspiele beträgt 16 Prozent des Einsatzes.
»Die Besteuerung zwischen Glücksspiel und Sportwetten ist schwer vergleichbar, da auf unterschiedliche Bemessungsgrundlagen abgestellt wird«, heißt es auf Anfrage aus dem zuständigen Finanzministerium. Ein direkter Vergleich sei auch deshalb nicht möglich, da man bei Sportwetten die jährlichen Bruttospieleinnahmen, also »Einsatz abzüglich Gewinn«, heranziehen müsse – klingt komisch, weil es eigentlich überhaupt nicht kompliziert ist.
Spielen wir das durch: 2021 verzeichnete Admiral laut Jahresabschluss rund 702 Millionen Euro an Wetteinsätzen. Derzeit führt das Unternehmen davon zwei Prozent Gebühren an das Finanzamt ab, also 14 Millionen Euro.
Würde man stattdessen den Rohertrag heranziehen – bei Admiral lag dieser 2021 bei knapp 130 Millionen Euro – und diesen, sagen wir, wie bei Glücksspielen mit 16 Prozent besteuern, hätte das beim Marktführer mit 20,8 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Also um fast sieben Millionen Euro mehr.
Noch mehr würde die Staatskasse klingeln, würde Österreich Sportwetten wie Deutschland besteuern, nämlich mit 5,3 Prozent auf die Einsätze: Dann hätte allein Admiral 2021 sogar 37,2 Millionen abführen müssen – ein wahrer Geldregen für die Republik.
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