Text: Florian Skrabal
Daten: Markus Hametner, Eja Kapeller, Sahel Zarinfard
Visualisierung: Jakob Listabarth
1. Eine Vermessung
Wenige Player dominieren Österreichs Medienmarkt, national wie regional. Hier die Größten – der Boulevard aus Wien: Krone, Heute, Österreich samt Anhang aus TV- und Radiosendern, Websites und Social-Media-Kanälen. Die Styria mit Sitz in Graz und ihrem Reich: der Kleinen Zeitung, der Presse, der Antenne Steiermark oder dem Onlineportal willhaben.at. Ganz im Westen: die Familie Russ mit ihren Vorarlberger Nachrichten – und fast allen anderen Medien hinterm Arlberg, mal abgesehen vom ORF-Landesstudio.
2. Reichweitensache
Besonders ausgeprägt ist die wirtschaftliche Verflechtung im Bereich der Printmedien. Bereits im Jahr 2002 beschrieb Kommunikationswissenschaftler Thomas Steinmaurer die Auswirkungen der Konzentration auf die Meinungsvielfalt und den Wettbewerb als »demokratietheoretisch äußerst bedenklich«. Seither hat sich viel bewegt – in die falsche Richtung. Es wurden nicht mehr, sondern weniger Zeitungstitel: Die Salzburger Volkszeitung (2014), die Kärntner Tageszeitung (2014), das Wirtschaftsblatt (2016) oder etwa das Format (2016) wurden eingestellt.
Mit wenigen Ausnahmen, etwa der Tageszeitung Standard und der Wochenzeitung Falter, gingen in den vergangenen Jahren auch die Reichweiten bei fast allen Printmedien zurück. Die Marktführerin Kronen Zeitung schrumpfte von 31,6 auf 23,3 Prozent. Der Befund ist eindeutig: Die fetten Jahre sind vorbei. Im TV-Sektor sieht das Bild ähnlich aus. Auch im Rundfunk sind die Marktanteile fast überall rückläufig.
Das Publikum schwindet – und das wird zunehmend zum Problem für das Geschäftsmodell: Denn die meisten Medien finanzieren sich größtenteils über den Verkauf von Werbeflächen oder Werbezeit. Das Prinzip ist einfach: Je mehr Menschen eine Zeitung lesen oder eine Fernsehsendung schauen, desto teurer lassen sich die Werbeflächen und -fenster zwischen den Artikeln oder rund um eine Sendung verkaufen.
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