Pflegeheime und Hotels haben etwas gemeinsam. Da wie dort wird anhand von Betten kalkuliert. Denn ob und wie viel Geld sich mit einem Haus verdienen lässt, hängt zunächst einmal von der Anzahl der Betten und deren Belegung ab. Pflegeheime sind hier im Vorteil. 

­Sie sind dauerhaft gut ­gebucht, nicht selten komplett ausgelastet. Eine wichtige Rolle spielt bei ihnen noch der sogenannte Pflegeschlüssel – ein gewichteter Durchschnittswert der Pflegestufen aller Bewohner·innen eines Hauses.

Was in einem Hotel teurere Zimmer sind, etwa jene mit Meerblick oder Suiten, sind in der Heimpflege höhere Pflegestufen. Der Pflegeschlüssel gibt einen raschen Überblick darüber, welche Zimmer zu welchen Preisen belegt sind. Aber rechnen wir das einmal durch.

Dazu kreieren wir ein Musterheim.

Es steht in Niederösterreich und bietet 86 Bewohner·innen Platz. Wir gehen von Vollbelegung aus und verteilen unsere Betten nach den Pflegestufen auf die jeweiligen Stockwerke. Dafür ziehen wir die durchschnittliche Belegung nach den Pflegestufen laut Statistik Austria heran.

Für jede·n Bewohner·in bezahlt das Land Niederösterreich einen Grundtarif, die ­»Hotelkomponente«. Und dann gibt es noch Geld obendrauf: einen nach Pflegestufe gestaffelten Tagsatz.

Pflegestufe 7 bringt 132,08 Euro pro Tag. Sie ist ­­­­die teuerste Zimmerkategorie, die Penthouse-­Suite sozusagen.

Auf Basis der genannten Annahmen weist unser Musterheim einen durchschnittlichen Pflegeschlüssel von 4,30 aus. Bei einer 100-prozentigen Auslastung macht unser Haus unter Berücksichtigung der Jahrespreisliste des Landes in etwa 4,1 Millionen Euro Umsatz im Jahr.

Pro Bett und Jahr sind das rund 47.200 Euro. Und um es in die ­Hotelwelt zu übertragen: Ein Bett bringt uns 129,35 Euro pro Tag.

Aber ist dieser Wert realistisch? Wir testen es.