Traumschiff ORF

Was braucht es, um den verrosteten Sternenkreuzer ORF in ein öffentlich-rechtliches Traumschiff zu verwandeln? DOSSIER präsentiert sieben Vorschläge, die den Österreichischen Rundfunk bereit für neue Abenteuer machen.

ORF27.3.2023 

Mit einer simplen Kurskorrektur ist es nicht getan. Um den ORF für seine Mission – den öffentlichen Auftrag – wieder in Schuss zu bringen, braucht es Reparaturen auf mehreren Ebenen. Vieles lässt sich von innen erledigen und liegt in der Verantwortung des Captains Roland Weißmann. Beim Thema Transparenz agiert so manches private Unternehmen offener und moderner als der ORF. Auch bei seiner Personalpolitik ist der Öffentlich-Rechtliche aus der Zeit gefallen: Weißmann und sein Team dulden, dass es sich im ORF weiße Elefanten richten können, während andere prekär schuften. Ebenso wird akzeptiert, dass einige zum persönlichen Vorteil, also für die eigene Karriere, gemeinsame Sache mit den Mächtigen machen und so die Glaubwürdigkeit aller beschädigen. Ganz so, als hantierte man hier nicht mit ­öffentlichem Geld – als müsste man sich nicht darum kümmern, was die Gebührenzahler·innen vom ORF halten. 

In anderen Bereichen geht es nicht ohne Hilfe von außen: Immerhin ist es die Politik, die die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Öffentlich-Rechtlichen schafft. Dafür müssten die Volksvertreter·innen zuallererst ihren eigenen Einfluss auf den ORF beschränken. Parteipolitische Interessen haben im ORF nichts zu suchen, es braucht einen starken und unabhängig agierenden Stiftungsrat. Allein mit dieser Maßnahme könnte der ORF in neue Galaxien vordringen.

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