Das PR-Quintett

Öffentlichkeitsarbeiter spielen im Stiftungsrat eine wichtige Rolle. Das Konfliktpotenzial für den ORF offenbart ein Blick auf ihre Kund·innenlisten.

Text: Ashwien Sankholkar

ORF27.3.2023 

Im politmedialen Komplex sind die Fronten klar: Journalist·innen auf der einen Seite, PR-Berater·innen beziehungsweise Lobbyist·innen auf der anderen. Im 35-köpfigen ORF-Stiftungsrat stellen Kommunikationsberater eine ­beachtliche Gruppe: Lothar Lockl, Jürgen Beilein, Heinz Lederer, Gregor Schütze und Thomas Zach – ein Quintett mit vielen Jahren Erfahrung in der Parteipolitik und langen Kund·innenlisten. 

Die Agentur Lockl & Keck listet als Referenz auf ihrer Website die Staatsholding Öbag, das Klimaministerium, den Lebensmittelhändler Hofer und den Getränkehersteller ­Vöslauer. Jürgen Beilein arbeitete von 2005 bis 2008 für die Gesundheitsministerinnen Maria Rauch-Kallat und Andrea Kdolsky sowie für Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer (alle ÖVP). Die scherzhafte Bezeichnung ­»Moltofon« erinnert an Molterers berüchtigte Interventionspraxis im ORF in den 2000er-Jahren. Seit 2009 ist Beilein im PR-Business und betreut heute etwa Milliardär ­Michael Tojner, der seit Jahren wegen Betrugsverdachts bei der Übernahme von Sozialwohnungen im medialen Fokus ist.

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