Text: Florian Skrabal; Recherche: Nikolai Atefie (Schweden), Sigrid Harms (Norwegen), Johann Skocek
„Ihre Informationen sind falsch. Die Vorgangsweise entspricht internationalem Standard“ – so lautet die Antwort vonseiten des Österreichischen Skiverbands (ÖSV), wenn man die Verantwortlichen damit konfrontiert, dass der Verband keinen öffentlichen einsehbaren Jahresabschluss vorlegt. Gelinde gesagt, ist die Antwort des ÖSV eine Farce.
Wie unsere Recherchen zeigen, sind andere Skiverbände um einiges transparenter und auskunftsfreudiger als der ÖSV. Wir haben uns durch die Websites der Skiverbände aus der Schweiz, Deutschland, den USA sowie Norwegen und Schweden gearbeitet. In den meisten Fällen lieferten die Verbände Antworten auf darüberhinausgehende Fragen.
So unterschiedlich die Strukturen und rechtlichen Grundlagen der Skiverbände in den jeweiligen Ländern auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie legen Budgetzahlen, ihre Einnahmen und Aufwendungen offen. In verschiedener Art, verschieden genau, aber immerhin. Die ÖSV-Führungsspitze könnte da so einiges lernen.
So ist es etwa keine gottgegebene Regel, dass der Präsident eines Skiverbandes die Funktion ehrenamtlich ausüben muss. Auch mit Interessenkonflikten wird international viel strenger umgegangen. Was im Vergleich aber besonders hervorsticht: Nirgends fließt mehr Steuergeld vom Staat an den jeweiligen Skiverband als in Österreich.
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