Wer will mich?

Tiere ziehen. Das erkannte man in der Krone schon ein halbes Jahrhundert bevor Cat-Content das Internet eroberte. Damals wie heute sind Tiere lieb und arm – und Mittel zum Zweck, um Geld zu verdienen.

Text: Julia Herrnböck, Recherche: Michaela Gruber und Elisabeth Bergmann, Fotogr

Kronen Zeitung11.4.2019 

Ein schwarz-weißes Katzenpärchen sitzt auf Edith Klingers Schoß. Der Kater knurrt und kratzt. „Sie sind ganz brav, wenn sie einmal nicht vor der Kamera sein müssten“, versichert Klinger. Minutenlang kann sich die TV-Moderatorin beherrschen, doch der Kater lässt sich nicht bändigen. Dann reicht es – Klinger verliert die Contenance. Energisch ruft sie: „Wo ist der Besitzer?“ 823 Folgen lang moderierte Klinger die ORF-Show Wer will mich?. Nur selten platzte ihr vor der Kamera mit einem Tier auf dem Schoß der Kragen. Tiere waren Klingers ein und alles, sie war die „Tiermutti der Nation“; ein Idol insbesondere für die ältere Generation. Fast immer beherrscht, stets im Dirndl, stets engagiert auf der Suche nach einem neuen Zuhause für ausgesetzte Tiere, im Fern­sehen und in der Zeitung.

Exklusiv für Mitglieder

Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie unabhängigen Journalismus!

Sie erhalten die DOSSIER-Magazine des kommenden Jahres und sofort Online-Zugang zu exklusiven Geschichten.

Mehr erfahren

Mitglied werdenund alle Artikel lesen