Das Crowdfunding

Mit der finanziellen Unterstützung von fast 1.800 Menschen haben wir etwas gemacht, das uns schon länger durch den Kopf geschwirrt ist: Ein investigatives Magazin – monothematisch und werbefrei.

Kronen Zeitung11.4.2019 

Vor jeder Veröffentlichung sind wir aufgeregt, doch so nervös wie vor dem Start unserer ersten Crowd­fundingkampagne waren wir selten. Kann sich das ausgehen? Können wir genügend Menschen von unserer Idee überzeugen? Wir wollten ein Magazin voller Journalismus, so wie wir uns ihn vorstellen: investigative Geschichten, aufwendige Infografiken, fesselnde Illustrationen. Ein Heft aus einem Guss und ganz ohne Werbung.

Das Thema war schnell gefunden: die Kronen Zeitung. In diesen Tagen begeht die reichweitenstärkste Zeitung des Landes ihren 60. Geburtstag. Kein anderes Blatt prägte die Geschichte der Republik wie die Großmutter des österreichischen Boulevards. Sie bestimmt über Aufstieg und Fall von Politikerinnen und Politikern, setzt Themen für das Parlament wie für den Stammtisch und macht mit ihren Kampagnen letztlich selbst Politik. Schon nach der ersten Redaktionssitzung war klar: An Ideen für spannende Geschichten, um die angestrebten 100 Seiten zu füllen, wird es uns nicht mangeln.  

Um diese auch umsetzen zu können, mussten wir bei einem Verkaufspreis von 20 Euro pro Heft mindestens 60.000 Euro zusammenbekommen, also 3.000 Käuferinnen und Käufer erreichen. Sechs Wochen gaben wir uns dafür Zeit. Neben der journalistischen Arbeit, sie macht fast zwei Drittel der Kosten aus, brauchten wir Geld für Fotos, Illustrationen, Druck, Versand, rechtliche Beratung und, last, but not least, die Konzeption des Heftes. Der Startschuss unserer Crowdfundingkampagne fiel am 22. Oktober 2018 mit einer Veranstaltung in einem Wiener Lokal. Der Kabarettist Florian Scheuba und das Musikduo Christoph & Lollo beschenkten uns mit Auftritten.

Was in der Folge passierte, hatten nicht einmal die Optimistischsten im DOSSIER-Team für möglich gehalten: In nur 18 Tagen erreichten wir unser Ziel. Viele hatten nicht nur das Magazin gekauft, sondern wurden auch DOSSIER-Mitglied. Seit Beginn der Kampagne haben sich 537 Leserinnen und Leser entschlossen, uns mit 52, 365 oder 1.200 Euro im Jahr zu unterstützen (Stand: 19. März 2019). Zusammen mit den 1.257 Käuferinnen und Käufern des Magazins konnten wir so 75.546 Euro einnehmen und in das Magazin investieren. 458 von Ihnen machten uns noch eine besondere Freude und veröffentlichten Fotos und ermutigende Worte auf unserer Unterstützer-Wall.

Ohne Sie wäre die erste Ausgabe des DOSSIER-Magazins nicht möglich gewesen. Wir hoffen, wir können Ihre Erwartungen erfüllen. Sie haben die unsrigen weit übertroffen. Bleiben Sie uns treu, wir bleiben dran. Herzlichen Dank!