Editorial

Editorial

Text: Florian Skrabal

Gesundheit25.3.2022 

Manchen Krisen kann man einfach gar nichts Gutes abgewinnen. Bei anderen kann man es zumindest versuchen. Wenn man nach positiven Seiten der Pandemie sucht, findet man sie am ehesten darin, dass sie unsere Gesundheit in den Fokus gerückt hat.

Seit zwei Jahren sprechen wir darüber, wie wir uns am besten vor einer Infektion schützen. Wir diskutieren, welche Maßnahmen am ehesten helfen. Wir wünschen uns gegenseitig, gesund zu bleiben. Wenn man der Corona-Krise etwas Gutes abgewinnen will, dann wohl, dass sie uns gezeigt hat, dass Gesundheit alles andere als selbstverständlich ist.

Für gewöhnlich setzen wir uns damit, wie beim Warmwasser, meist erst dann intensiver auseinander, wenn es nicht mehr läuft. In gewisser Weise nachlässig. Grund genug, den journalistischen Röntgenblick einzuschalten und unser Gesundheitssystem zu durchleuchten. Eine journalistische Vorsorgeuntersuchung sozusagen.

Welche Herausforderungen warten auf uns, wenn die Krise vorüber und wieder Ruhe eingekehrt ist? Wie ein guter Pfleger oder eine gute Ärztin, die sich Zeit für ihre Patient·innen nehmen, haben auch wir uns Zeit genommen. Vier Monate lang haben insgesamt 31 Menschen an dieser Ausgabe gearbeitet.

Wie ein guter Pfleger oder eine gute Ärztin den Menschen als Ganzes sehen, haben auch wir versucht, das große Ganze zu betrachten. Dabei konnten wir auf die wertvolle Unterstützung unserer neuen Mitarbeiterin Eja Kapeller zählen. Dank unseren Mitgliedern konnten wir sie im Herbst 2021 ins ­DOSSIER-Team holen. Ejas Recherchen bereiteten den Boden für jenen Befund, den Sie in etlichen Geschichten dieses Schwerpunkts lesen können.

Wie immer haben wir versucht, bei unserer Arbeit so transparent wie möglich zu sein und legen unsere Quellen offen. Und wenn wir schon beim Beipackzettel sind. Zwei Neuigkeiten stecken in diesem Dossier: Unsere Sprache ist inklusiver geworden. Wir verwenden fortan den Mediopunkt (·), um der Diversität unserer Gesellschaft besser gerecht zu werden.

Und wir sind nun auch Mitglied des Österreichischen Presserates. 2022 wird DOSSIER erstmals vier gedruckte Ausgaben im Jahr herausbringen, womit wir ein periodisches Medium sind. Unseren Röntgenblick auf Österreichs Verhältnisse gibt es also öfter als zuvor.