Diese Wiener Arbeitgeber·innen scheitern an der Inklusion

DOSSIER und »andererseits« machen öffentlich, welche Wiener Unternehmen und öffentlichen Stellen Aufholbedarf bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen haben.

Ausgleichstaxe22.4.2025 

Text: Maximilian Passruck, Sahel Zarinfard
Datenauswertung: Markus Hametner
Titelbild: Gerhard Haderer

Diese Recherche ist in Zusammenarbeit mit der inklusiven Redaktion »andererseits« entstanden

DOSSIER und die inklusive Redaktion andererseits haben es wieder getan: Im November 2023 berichteten wir erstmals, welche österreichischen Firmen, Organisationen und Parteien im September 2020 ihrer Pflicht nachgekommen sind und die vorgeschriebene Mindestzahl an Menschen mit Behinderung angestellt haben – und welche die gesetzlichen Vorgaben nicht einhalten konnten. Die Ergebnisse sorgten für Schlagzeilen, schließlich hielten sich ausgerechnet die damaligen Regierungsparteien nicht an die Beschäftigungspflicht.

Nun ist andererseits erneut ein nichtöffentlicher Datensatz zugespielt worden, der preisgibt, welche Wiener Arbeitgeber·innen die Beschäftigungspflicht im September 2022 erfüllt und welche stattdessen die Ausgleichstaxe in Kauf genommen haben. Gemeinsam haben wir die Daten ausgewertet, um zu zeigen, wer bei der Inklusion brilliert und wer versagt. Alle Ergebnisse sowie die Methodik finden Sie hier: 

Grundlage der Auswertung ist ein Datensatz der sogenannten Ausgleichstaxe, die jene bezahlen müssen, die zu wenige Menschen mit Behinderungen einstellen. Das Behinderteneinstellungsgesetz schreibt vor, dass Unternehmen pro 25 Mitarbeiter·innen je eine Person mit Behinderungen anstellen müssen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, zahlt die Ausgleichstaxe. Aktuell sind es zwischen 335 und 499 Euro im Monat – abhängig von der Gesamtzahl aller Angestellten im Unternehmen.

»Behinderungen am Arbeitsmarkt«

Aus der Zusammenarbeit von DOSSIER und andererseits ist im November 2023 ein ganzes Magazin entstanden: »Behinderungen am Arbeitsmarkt – Österreichs Irrweg«. Inklusiv und investigativ haben Journalist·innen mit und ohne Behinderungen recherchiert, wie Menschen mit Behinderungen der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt wird. Das Ergebnis: Von der Schule bis hin zur Berufsausbildung werden Menschen mit Behinderungen in Österreich systematisch benachteiligt und ihrer Chancen beraubt.

Bestellen Sie jetzt das Magazin »Ausgleichstaxe – Behinderungen am Arbeitsmarkt – Österreichs Irrweg«!

Menschen mit Behinderungen stehen im Laufe ihres Lebens vor zahlreichen Barrieren – von der Schule bis zum Arbeitsmarkt.

Jetzt zum vergünstigten Preis von 12 Euro statt 24 Euro!

Anstatt Schul- und Arbeitsplätze zu schaffen, die allen Bedürfnissen genügen, werden sie in Sonderschulen oder Werkstätten abgeschoben. Ihnen wird verwehrt, gleichberechtigt am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilzuhaben. Damit scheitert die Republik nicht nur mit ihrer eigenen Inklusionsstrategie, sondern verstößt damit auch gegen die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen.