Über die Recherche

DOSSIER: Asyl ist eine komplexe datenjournalistische Recherche. Ein Einblick hinter die Kulissen.

Asyl  

Die Basisrecherche zu DOSSIER:Asyl nahm rund sieben Monaten in Anspruch. Im April 2013 begann alles mit einem Rechercheplan – und schon kamen die ersten Fragen auf: Wie umfangreich soll recherchiert werden? Wer macht mit? Wer soll das bezahlen? Und geht das überhaupt?

Es geht. Wie und warum, möchten wir Ihnen an dieser Stelle erklären und Ihnen auch einen Eindruck von der Größenordnung der Recherche vermitteln. Wir wollen offenlegen, wie wir recherchiert haben und Antworten auf Fragen geben, die uns selbst mitunter wochenlang beschäftigt haben.

Welche Aufgaben den einzelnen DOSSIER-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei DOSSIER: Asyl zukamen, finden Sie unter dem Punkt Team dargestellt. Wie viel die Recherche bisher gekostet hat und wie viel davon bisher finanziert ist, lesen Sie unter dem Punkt Kosten. Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie in den FAQs.

Die Methodik

Update am 16.1.2014

Auswahl der Quartiere in Bayern

Bei der Untersuchung der bayrischen Asylquartiere hat Dossier eine Stichprobe gezogen. Anhand der Kriterien Lage und Größe wurden vier Unterkünfte ausgewählt. Die Auswahl ist nicht repräsentativ. Der Besuch in den Anlagen erfolgte ohne Anmeldung, in keiner Unterkunft gab es beim Zutritt Hindernisse. Die Erhebung der Daten und der Bewertung erfolgte nach denselben Kriterien, die Dossier bei seiner Untersuchung in Österreich angewendet hat.

Die datenjournalistische Auswertung der Rechercheergebnisse von DOSSIER: Asyl war eine große Herausforderung. Kein Quartier gleicht dem anderen: Ein ehemaliger Gasthof in Salzburg kann Asylsuchenden zum Beispiel ausgezeichnetes Essen und gute Betreuung bieten, gleichzeitig wuchert aber Schimmel in der Dusche. In einer Privatwohnung in einer Landeshauptstadt profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner von der Infrastruktur, leiden aber unter desolaten Betten und die Eingangstür wird um 22:00 Uhr versperrt. Jeder dieser Punkte wirkt sich auf die Bewertung aus, positiv und negativ.

Manche Kriterien, wie die Anzahl der Mahlzeiten, sind quantifizierbar. Andere, wie etwa die Qualität des Essens, unterliegen der subjektiven Einschätzung der Asylsuchenden. Ziel der Recherche war es, sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte so transparent wie möglich zu bewerten und nachvollziehbar darzustellen.

Die Quellenlage

Die Bewertung beruht auf der Dokumentation des DOSSIER-Außenteams und auf den Berichten der angetroffenen Asylsuchenden. In einem zweiten Schritt wurden alle Quartierbetreiberinnen und -betreiber nach ihrer Einschätzung der Zustände in ihrer Unterkunft befragt und mit den Rechercheergebnissen von DOSSIER konfrontiert. Diese drei Quellen wurden verwendet, um ein möglichst umfassendes Bild jeder besuchten Unterkunft zeigen zu können.