Augen auf beim Klimaanlagenkauf

Text: Georg Eckelsberger, Victor Ilie (»Snoop«)

Andere Themen11.12.2024 

In Klimaanlagen und Wärmepumpen kommen Kältemittel zum Einsatz, manche klimaschädlicher als andere. Entscheidend ist dabei das sogenannte Global Warming Potential (GWP): Dieser Wert gibt an, um wie viel höher das Treibhauspotenzial im Vergleich zu CO2 ist. Je höher das GWP, desto klimaschädlicher ist das Kältemittel – und desto früher wird es vom legalen Markt verschwinden.

Wenn Sie eine Anlage besitzen oder anschaffen wollen, sollten Sie darauf achten, welches Kältemittel darin verwendet wird und dass dessen GWP möglichst niedrig ist. Die aktuell gebräuchlichsten HFKW-Kältemittel sind R410A (GWP: 2256) und R32 (GWP: 771). »R32 ist der Stand der Technik«, sagt Harald Erös von der Österreichischen Gesellschaft der Kältetechnik. Von Geräten mit R410A hingegen rät er ab – auch aus Rücksicht auf die Geldbörse: »Die Quoten richten sich nach dem GWP. Somit wird R410A für die Kunden dreimal so teuer wie R32 werden.«

Was tun, wenn man bereits ein Gerät mit R410A zu Hause hat? »Weiternutzen, regelmäßig warten lassen, damit es möglichst dicht bleibt, und beim Nachfolgegerät auf ein klimafreundliches Modell setzen«, sagt Erös. Wenn möglich, sollte man in Zukunft zu Geräten mit natürlichen Kältemitteln greifen, wie R290 (Propan) oder R600a (Isobutan) mit einem geringen GWP von fast 0. Der Nachteil: Die Mittel sind brennbar. Entsprechend muss man bei der Aufstellung auf die Vorgaben des Herstellers achten. Bei kleinen, mobilen Klimageräten, die mit einem Schlauch am Fenster montiert werden können, kommen bereits natürliche Kältemittel zum Einsatz. Ihr Nachteil: Sie sind aufgrund der Bauweise nicht so effizient.

Zu den schädlichsten Kältemitteln, die derzeit noch in Verwendung sind, gehört R404A (GWP: 4728) – es kommt vor allem im gewerblichen Bereich, etwa Kühlräumen oder alten Supermärkten, zum Einsatz. Bereits seit 2020 dürfen keine größeren Anlagen mit R404a mehr gebaut werden. Neben R404A wird am Schwarzmarkt aktuell vor allem R134a (GWP: 1530) gehandelt, das in Autoklimaanlagen verwendet wird. Bei neueren Autos in der EU und den USA kommt allerdings schon der Nachfolger R1234yf (GWP: 1) zum Einsatz. Das Mittel steht allerdings im Verdacht, sogenannte Ewigkeitschemikalien (PFAS) zu produzieren, und könnte deshalb ebenfalls verboten werden.